Samstag, 26. Oktober 2013

Herbstspaziergang in Freienbach


Nach einer Geburtstagsparty bei Ariella gestern Abend, waren wir heute sehr spät unterwegs.
Nach gemütlichem Frühstück düsten wir Richtung "Seedi", wie das Seedammcenter hier so heisst. Vor dem Seedi wollte ich aber zu einem Bauernhof. Seit ich von London wieder hier bin, enttäuscht mich der Migros/Coop mit fadem Gemüse und faden Früchten. Egal in welchem Supermarkt in London, das Gemüse und vor allem die Früchte schmecken einfach fast wie aus Mama's Garten und sind reif. Man kann die Ware zwar höchstens zwei Tage aufbewahren, aber dass ich mehr in den Laden muss um schmackhaftes Grünzeug zu bekommen, würde ich in Kauf nehmen. Ich suche also verzweifelt nach Alternativen und nach Geschmack, heute auf dem Schlossbauernhof in Freienbach. Hier verkaufen sie sehr freundlich ab Hof, Früchte, Gemüse und Joghurt, Eier etc. Die Trauben, die ich bis jetzt probiert habe, sind super. Hoffe der Apfeltarte Morgen für unseren Besuch wird ebenfalls zum Highlight. Einziger Punkt der mir nicht so gefällt bis jetzt: Die Auswahl ist praktisch gleich null. Nebst Härdöpfel und Zwiebeln gab es kein anderes Gemüse. Also leider weitersuchen.... Es soll noch einen zweiten solchen Hof in der Umgebung geben. Der wird natürlich nächstes Wochenende ausprobiert :-)
Nach Komplettierung unseres Einkaufs im Seedi gings wieder zurück nach Freienbach. Unserem Kühlschrank schenkten wir mal wieder was zum kühlen, so dass er nicht nur leere Luft kühlen muss.
Uns zog es bei diesem Wetterchen nach draussen. Benno zeigte mir seinen Spazierweg, wenn er mal alleine zu Hause war und den Kopf lüften musste. Man sieht sogar den Säntis von diesem Weg aus. Gleich bei uns hinter dem Hügel gibt es Reben und einen schönen Weg bis nach Wollerau oder Richterswil. Der See blitzt manchmal zwschendurch und sonst läuft man durch schöne gelbe, rote oder braune Blätter im Rebberg. Der Herbst ist da, ich seh's. Vogelschwärme, bunte Blätter und dicke Jacken bei den Fussgängern sind nur ein paar Indizien dafür.
Wie habe ich das vermisst, dass ich die Jahreszeiten und die Natur so nah mitbekomme und gleich hinter dem Haus im Grünen stehe. Einmal Landei, immer Landei.... Das Durchatmen bekommt hier einen ganz anderen  Sinn.
Die letzten Wochen fühlte ich mich wie auf einem anderen Planeten. Voll im Kultur- und Anpassungsschock. Nach einem Jahr Unabhängigkeit und alleine wursteln ist das wieder einziehen bei Benno etwas gewöhnungsbedürftig für beide Seiten. Mein Chaos geht ihm auf den Zeiger und sein entsprechendes Genörgel mir. Sein Kleiderschrank ist kurz vor der Explosion, da jetzt meinen Sachen ebenfalls reingstopft wurden Aber irgendwie geht es schon. Und wir beide freuen uns wieder näher zu sein und alle möglichen Dinge gemeinsam zu erleben.
Der Kommentar der Nachbarn zu meinem Einzug war jedenfalls: "Oh schön, jetzt lebt es ein bisschen mehr.... :-)" und wir wurden sofort zu Raclette und Spieleabend eingeladen. Wirklich süss.

Mein neuer Job in Zürich ist jetzt noch anstrengend, aber spannend. So ganz was anderes, als was ich gewohnt bin. Keine Struktur und keine Zwänge. Ich hab sogar meinen eigenen Lohn diesen Monat ausbezahlt... thihi... aber es macht Spass, mein Team ist international und jung und ich habe das Gefühl wir ziehen alle am gleichen Strick.
In Zürich fühle ich mich wie in einem Dorf... morgens um halb neun ist keine Sau auf der Strasse und es ist alles so still und ruhig... So geordnet und gesittet und auch am Donnerstagabend sehe ich keine Betrunkenen auf der S- Bahn... Das Kobratram hat mich schon dreimal fast erwischt... ich hör das Ding einfach nicht. Vielleicht bin ich ja taub nach einem Jahr London. Und dann schau ich beim Fussgängerstreifen noch immer stur in die falsche Richtung, wirklich lästig... Für mich fühlt sich alles zu ruhig und zu überlegt an. Wo ist die Lebensfreude, das Lachen von irgendwelchen Teenagern, die nur Blödsinn im Kopf haben, wo wird ein bisschen gegröhlt, ein bisschen geschimpft oder erklärt? Wo ist die Vibration dieser Stadt? Momentan fühle ich sie gerade gar nicht. Und im Büro, dass ich mit 5 Leuten teile...Gottchen ist das ruhig... ich habe immer Angst, wenn ich die Treppe raufkomme und an meinem Arbeitsplatz gehe und ein bisschen ausser Atem bin, dass ich alle rundherum beim Arbeiten störe... Aber genug gemotzt... ich hatte meine Gründe wieder nach Hause zu kommen und ich werde mich schnell wieder an die Schweiz gewöhnen... aber ab und zu grinsen muss ich schon, wenn ich mich so komplett vor den Kopf gestossen fühle, weil wieder mal was sooo schweizerisch ist.
Diese Wochenende hat sich dieses Gefühl des fremd am Platz sein, etwas gelüftet und ich konnte meinen Kopf so richtig schön im Rebberg durchlüften...




Montag, 21. Oktober 2013

Willkommen

Nach meinem heiss geliebten Blog aus London, habe ich mir lange überlegt, wie ich an diesen Erfolg anknüpfen kann.
Mmmmh, lange wurde gehirnt über ein Thema oder eine Themenrichtung, die so faszinierend ist, dass ich mindestens 100 Posts schreiben kann. Um ehrlich zu sein, mir fiel kein Einziges ein....., dass mich oder Euch so faszinieren würde, dass es für ein Jahr reicht. Und etwas einfach nur knochentrocken theoretisch zu beschreiben, na ja... liegt mir nicht.

Mich beschäftigen momentan kleinere und grössere Projekte, die ich in meiner "Post-PwC" Zeit versuche umzusetzen und die mich momentan begleiten. Das Fotografieren, Projekt 22 und meine neuen Erlebnisse in der Schweiz, stehen nebst meinem neuen Job im Mittelpunkt. Somit hab ich mich entschlossen, Euch einfach vom "König sein" zu erzählen, das ist hoffentlich meistens frisch, fröhlich, persönlich und macht allen Spass... auch wenn der "König" oft naturgemäss lieber mit dem Kopf durch die Wand als durch die Tür...