Donnerstag, 6. März 2014

Kigali - Rwanda- nur noch müde...

Nach einer Woche und einem Tag in Kigali, wo wir zwei Versicherungen von hinten bis vorne durchleuchtet haben, bin ich nur noch müde. Es war anstrengend!

Kigali ist schön, grün und warm, mehr als Sommer bei uns, was wirklich fantastisch ist, so mitten im Winter. Es ist auch auf 1400m ü. M., was das Problem mit den Moskitos extrem eindämmt, was eine grosse Erleichterung ist. Obwohl... eine Nacht hatte ich nur ein (wirklich nur 1) Moskito in meinem Zimmer. Es endete mit 10 Stichen, (die tun wirklich weh), alle halbe Stunde den Versuch den Moskito zu vergiften, erschlagen oder sonst wie zu erledigen, was mir natürlich erst um 5 Uhr morgens gelang, also eine schlaflose Nacht...

Aber mit den Leuten zu arbeiten, ist ziemlich anstrengend. Sie sind sehr nett, hilfsbereit und liebeswürdig, aber auch etwas kompliziert auch wenn man so von Finänzler zu Finänzler versucht zu kommunizieren. Und Sprache ist auch nicht immer so einfach, mit einem kreativen Mix aus franzenösisch (ist ja mein Liebling!) und englisch und mit viel Blockpapier und Zeichnungen haben wir Schritt für Schritt kommuniziert.
Meine Begleitung war diesmal ein Amerikaner aus San Francisco, den sie einfach nicht verstanden haben, da er einen leichten Hauch (Vorsicht, Ironie!) von American English sprach, dass für sie noch weniger verständlich ist als British English oder das Kauderwelsch das ich von mir gebe.
Sprache in Rwanda ist eh noch spannend. Offiziell gibt es nur noch englisch. gesprochen wird aber mehr französisch und die lokale Sprache. Aber irgendwie geht es ja dann doch.


Aber zurück zur Arbeit... sie räumten extra ein Büro für uns komplett leer, das Büro ist etwas so gross wie mein Bad zu Hause und mit einer kalten Lichtröhre beleuchtet, ohne Tageslicht und mit Wänden, die definitiv schon zu viel Regen abbekommen haben und komisch fleckig vor sich hinmodern. Geputzt wird täglich, Kigali ist eine sehr saubere Stadt und es wird geschrubbt und geputzt was das Zeug hält.
Jeden Tag kam ich mit einer Liste von 5 Dingen an, die ich sehen wollte. Normalerweise haben wir 3 geschafft und 2 nicht. Am nächsten Tag wieder 5 Dinge, wobei die 2 alten halt auch dabei waren und so weiter. Wir dachten, dass wir in 4 Tagen durch sind, ja denkste...am Donnerstag war dann ziemlich klar, dass ich es nicht schaffen werde bis Ende der Woche. Also schnell mal Flug verschoben und ein Wochenende und 2 Arbeitstage angehängt Und nätürlich, die meisten Dinge, hatten sie nicht einfach so parat, sondern mussten sie mühsam zsuammen stellen, nachdem man eine Stunde erklärt hat, warum und wieso man das sehen wollte. Und meistens stimmt es dann zu 80-90%, was mir diesmal absolut genügte, da ich ja daran interssiert war, die grössten Dinge zu verstehen und nicht den Details hinterher zu rennen.
Grundprinzipien funktionieren durchaus, man hat Bankabstimmungen, Bewertungsreports für Immobilien etc. Alles einfach so wie bei uns vor 10-15 Jahren und nur auf Papier.
Scannen ist schwierig, um die Steuerdokumente (vielleicht 2 Ordner) zu scannen, brauchten sie ungefähr 2 Tage. Und sie sind extra zu einem "Copy shop" gefahren :-), aber wenn sie die Heftklammern nicht rausnehmen, dann geht es halt etwas länger. 
Internet funktioniert teilweise und alles geht laaaangsaaaam.
Aber hey, wir arbeiten dran und ich hab sogar noch einen neuen Bürokollegen aus Kigali mitgebracht, zur Unterstützung im heimischen Spesenkrieg und bei meiner Buchhaltung. Die ist nämlich auch nicht so perfekt, wie sie sein sollte :-)