Lagos, die Riesenstadt, mit einem Flughhafen, der nicht mehr als eine schlechte Baustelle ist und eine Stadt in der man als weisse Person wohl geschätzte 2 Stunden auf der Strasse überlebt, bevor man einfach irgendwo verschwindet, ausgeraubt wird oder was auch immer. Man sieht überall Waffen auf der Strasse, echte Polizisten, sind von Falschen nicht zu unterscheiden. Keinen Schritt konnte ich in diese Stadt ohne Begleitung, Sicherheit oder Fahrer machen. Es hat viele Leute tagsüber auf der Strasse, es gibt Personen, die einfach einen Tischchen aufstellen und voilà fertig ist der Friseursalon.
Nigerianer sind sehr freundlich, aber immer auch etwas spitzbübisch. Wenn man sie stresst, dann werden sie aggressiv und ungemütlich. Und alles muss jetzt, hier und sofort ausdiskutiert werden, auch wenn man einen Unfall mitten auf der Autobahn hat, dann wird zuerst diskutiert und dann auf die Seite geräumt, auch wenn alles rundherum kurven muss. Stichwort Verkehr; Lagos ist die grösste Katastrophe in diesem Bereich. Für eine normalerweise 30 minütige Autofahrt an den Flughhafen, hatte ich zur Stosszeit geschlagene 2.5 Stunden. Man fährt auf einer 4 spurigen Autobahn, eine Spur gehört den Minibussen, die alle 10 Minuten anhalten und Leute rauslassen. Diese Leute überqueren regelmässig die Autobahn, sehr spannend, wenn es dunkel ist, es keine Beleuchtung hat und man selber 120-130 km/h fährt. In den zwei mittleren Spuren fährt man nicht, da man ein bisschen Angst um sein Auto hat, da die weniger talentierten Fahrer unterwegs sind oder sogar diejenigen, die extra einen Unfall provozieren um jemanden abzuzocken. Also immer brav links fahren, schön der Mauer entlang und möglichst nicht Spur wechseln und auf keinen Fall für Fussgänger anhalten.
Lagos ist der absolute Wahnsinn und ist auch auf ein paar Inseln verteilt und uns kam nur Miami als Vergleich in den Sinn. Einfach ein Miami, das noch nicht so ganz fertig ist. Dreckig, staubig, dunkel in der Nacht, da Stromausfälle zur Tagesordnung gehören und sehr gefährlich. Lagos ist wohl ein Beispiel wo der Kapitalismus gesteuert durch das Öl ungeschränkt zugeschlagen hat. Geld regiert Lagos und alle anderen können schauen wo sie bleiben. Ein PwC Partner, den wir getroffen haben, hat es relativ treffend formuliert: Als wir gefragt haben, ob Lagos es überhaupt merken würde, wenn die Hauptstadt Abuja untergehen würde, hat er geantwortet, Lagos würde es nicht merken wenn Nigeria untergehen würde. Ich glaube, das trifft es wirklich... Aber mal abwarten, der erste Eindruck kann immer täuschen...
Rwanda hat auch eine Menge "normaler" Touristen, die eine Safari machen oder seltene Berggorillas besuchen und erstaunlicherweise auch viele Amerikaner. Das hat dazu geführt, dass es auch mitten in Kigali Lodges gibt, die nur von Weissen besucht werden, die aber mitten in dieser grünen Stadt sehr gutes Essen servieren. Alles frisch und ich wurde ein grosser Fan von Ananas zum Frühstück. Ich habe noch nie in meinem Leben so gute Ananas gegessen.
So für Afrika Anfänger wie mich, scheint Rwanda ein super Start zu sein... Übernachtet haben wir im Hotel Milles collines, das in dem berühmten Film Hotel Rwanda das Hotel war, das Flüchtlinge versteckt hatte. Und heute ist es ein etwas in die Jahre gekommenes Hotel, das gleichzeitig noch afrikanische Kunst verkauft. Mein Lieblingsbild habe ich auf jeden Fall gefunden :-)
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