Dienstag, 3. Dezember 2013
Teneriffa - Der Vulkan
Froh, vor dem Massentouristenansturm
wieder runter zu dürfen, quetschten wir uns wieder in die Seilbahn und lachten
die Leute aus, die mit Flip Flop und Sandalen allen Ernstens bei den 0 Grad auf
dem Berg rumturnten.
Wir entflohen den
anrollenden Massen (zum Glück waren wir früh aufgestanden) und fuhren weiter
durch das Naturschutzgebiet. An einem Ort mussten wir schon richtig nach einem
Parkplatz anstehen und wanderten durch massige Gesteinsbrocken und wunderschöne
Lavaverformungen. Nach 15 Minuten war man praktisch wieder alleine, da die
Bustouristen gerade mal bis zur ersten Biegung laufen und dann genug Wildnis
gesehen haben. Dabei waren die hinteren Steinbrocken noch die viel Schöneren.
Wenn man links runter schaute, sah man ein Tal voller schwarzer Lavaströme,
wenn man rechts schaute, ging es gleich wieder steil den Hang zum Teide hinauf.
Einfach sagenhaft schön.
Danach machten wir uns
auf die Fahrt ins Tal. Zunächst aber reist man quer durch die Hochebene auf
einer schnurgeraden Strasse, wo alle 10 Minuten, die Lavaformationen
wechselten. Zunächst kamen Sanddünen, dann zerklüftete Lavagesteine und
schliesslich alles in braun, ocker und schwarz. Die Landschaft ist sehr viel
abwechslungsreicher als die Alpen und man will sich gar nicht vorstellen, dass
das alles mal flüssig war.
Montag, 2. Dezember 2013
Teneriffa - Ankunft in Puerto de la Cruz
Ein Kaktus reiht sich an den anderen und
dazwischen breiten sich eine Autobahn und ein paar Käffer aus, die sich an den
Hügel klemmen. Nach unserer Ankunft und dem relativ schmerzlosen Abholen des
Mietautos (die Schlange neben uns war einen gefühlten Kilometer lang…), wollten
wir nur eines, runter ans Meer. Wir suchten uns ein Kaff aus und bogen von der
Autobahn ab ans kitschig blaue Meer. Schwarzer Lavastein und blaues Meer, das
hat was und natürlich Sonne und 20 Grad.
Drohend hat sich zwar eine Wolkenwand
am Tiedes (dem höchsten Berg und Vulkan) aufgebaut, doch wir konnten nicht so
recht an den Regen glauben, als wir die trockene Natur anschauten. 
Bevor wir auf die Nordseite der Insel fuhren, nahmen wir noch Guimàr mit. Ein
grösserer Ort, nix schönes, sehr staubig, mit den noch erhaltenen Pyramiden von
Teneriffa. Ein spinniger Norweger, hat versucht zu erklären, warum zur ungefähr
selben Zeit rund um den Globus überall Pyramiden gebaut wurden. Meist eckig und
nicht spitzig wie die in Ägypten. Seine These war, dass die Kulturen bereits
vor Kolumbus eine Art von Austausch haben mussten, denn nicht durch Zufall
kamen alle auf dieselbe Idee und bauten Pyramiden zum Sonnenkult oder zum
Grabeskult. Er versuchte es zu beweisen, dass sobald eine Art Schilfboot da
war, man auch andere Kontinent erreichen konnte und er segelte mit einem
nachgebauten Schilfboot über den Atlantik. Es hat offensichtlich geklappt und
ihn in seiner Idee bestätigt. Ganz schön abenteuerlich, aber warum eigentlich
nicht. In Guimàr stehen nun diese
Pyramiden und ein zugehöriges Besucherzentrum, das seine Idee und sein Leben
zeigt. Rund um die Pyramiden haben sie einen Rundgang gestaltet, mit
ursprünglichen Pflanzen aus Teneriffa. Man findet nebst Agave und Kakteen sehr
eigene Sachen, wie den „Drago“ eine Drachenpalme, die es nur auf Teneriffa
gibt. Bevor der Zuckerrohrhandel mit Mittel- und Südamerika so recht in Schwung
kam, hat man auch auf Teneriffa Zuckerrohr in Massenplantagen angebaut und
selbst damit gehandelt. Heute haben Bananenplantagen das Zuckerrohr ersetzt und
auch Wein ist ziemlich verbreitet auf der Insel. Die günstige Lage von
Teneriffa als Ankunfts- oder Ausgangspunkt für die Atlantiküberquerung zeigt
sich deutlich auf allen alten Karten. Vorstellen kann man sich aber nicht
wirklich, wie die Sklavenschiffe hier noch einmal gestoppt haben, bevor sie
Richtung Amerika segelten und mit Zuckerrohr, Baumwolle oder sogar Gold wieder
kamen.
Nachdem wir in den
botanischen Spezialitäten rumgeturnt sind, machten wir uns auf in den Norden,
einmal rund um die Insel. Je weiter wir in den Norden kamen, umso grüner wurde
die Insel. Die Nordseite ist mit tropischen Pflanzen bedeckt und meiner Meinung
nach viel schöner als der Süden. Es gibt einfach weniger Strände und man kann
nur auf- oder abwärts laufen, da gleich hinter dem Meer der Hang ansteigt in Richtung
Vulkan. Zwischendurch kam Regen auf und wir machten Bekanntschaft mit der etwas
unbeholfenen Fahrweise der Insulaner, die auf dem Einspurstreifen der Insel
einfach stehen bleiben, wenn es Ihnen zu viel Verkehr hat. Die Insel ist
relative dicht bewohnt, die Käffer sind farbenfroh, aber ziemlich hässlich.
Wenn noch was im Kolonialstil erhalten ist, im Gegensatz zu den Bettenburgen,
ist es geradezu schön.
Ausser zur Siestazeit ist die Stadt ziemlich belebt und wie die Leute quasi senkrecht am Hang auch noch auf dem kleinsten Parkplatz ihr Auto abstellen ist uns ein Rätsel. Ein bisschen komisch schauten wir nur bei der Weihnachtsmusik, die überall vor sich hin dudelt und schon gross „Felice Navidad“ verkündet. Man kann auch künstlichen Schnee für 50 Cent das Stück kaufen…. Sonst gibt es wenig ursprüngliches und die Stadt voll vom Tourismus, wobei so manch Deutscher oder Italiener auch sein Restaurant eröffnet hat. Die
Sonntag, 1. Dezember 2013
Samstag, 26. Oktober 2013
Herbstspaziergang in Freienbach
Nach gemütlichem Frühstück düsten wir Richtung "Seedi", wie das Seedammcenter hier so heisst. Vor dem Seedi wollte ich aber zu einem Bauernhof. Seit ich von London wieder hier bin, enttäuscht mich der Migros/Coop mit fadem Gemüse und faden Früchten. Egal in welchem Supermarkt in London, das Gemüse und vor allem die Früchte schmecken einfach fast wie aus Mama's Garten und sind reif. Man kann die Ware zwar höchstens zwei Tage aufbewahren, aber dass ich mehr in den Laden muss um schmackhaftes Grünzeug zu bekommen, würde ich in Kauf nehmen. Ich suche also verzweifelt nach Alternativen und nach Geschmack, heute auf dem Schlossbauernhof in Freienbach. Hier verkaufen sie sehr freundlich ab Hof, Früchte, Gemüse und Joghurt, Eier etc. Die Trauben, die ich bis jetzt probiert habe, sind super. Hoffe der Apfeltarte Morgen für unseren Besuch wird ebenfalls zum Highlight. Einziger Punkt der mir nicht so gefällt bis jetzt: Die Auswahl ist praktisch gleich null. Nebst Härdöpfel und Zwiebeln gab es kein anderes Gemüse. Also leider weitersuchen.... Es soll noch einen zweiten solchen Hof in der Umgebung geben. Der wird natürlich nächstes Wochenende ausprobiert :-)
Uns zog es bei diesem Wetterchen nach draussen. Benno zeigte mir seinen Spazierweg, wenn er mal alleine zu Hause war und den Kopf lüften musste. Man sieht sogar den Säntis von diesem Weg aus. Gleich bei uns hinter dem Hügel gibt es Reben und einen schönen Weg bis nach Wollerau oder Richterswil. Der See blitzt manchmal zwschendurch und sonst läuft man durch schöne gelbe, rote oder braune Blätter im Rebberg. Der Herbst ist da, ich seh's. Vogelschwärme, bunte Blätter und dicke Jacken bei den Fussgängern sind nur ein paar Indizien dafür.
Wie habe ich das vermisst, dass ich die Jahreszeiten und die Natur so nah mitbekomme und gleich hinter dem Haus im Grünen stehe. Einmal Landei, immer Landei.... Das Durchatmen bekommt hier einen ganz anderen Sinn.
Der Kommentar der Nachbarn zu meinem Einzug war jedenfalls: "Oh schön, jetzt lebt es ein bisschen mehr.... :-)" und wir wurden sofort zu Raclette und Spieleabend eingeladen. Wirklich süss.
Mein neuer Job in Zürich ist jetzt noch anstrengend, aber spannend. So ganz was anderes, als was ich gewohnt bin. Keine Struktur und keine Zwänge. Ich hab sogar meinen eigenen Lohn diesen Monat ausbezahlt... thihi... aber es macht Spass, mein Team ist international und jung und ich habe das Gefühl wir ziehen alle am gleichen Strick.
In Zürich fühle ich mich wie in einem Dorf... morgens um halb neun ist keine Sau auf der Strasse und es ist alles so still und ruhig... So geordnet und gesittet und auch am Donnerstagabend sehe ich keine Betrunkenen auf der S- Bahn... Das Kobratram hat mich schon dreimal fast erwischt... ich hör das Ding einfach nicht. Vielleicht bin ich ja taub nach einem Jahr London. Und dann schau ich beim Fussgängerstreifen noch immer stur in die falsche Richtung, wirklich lästig... Für mich fühlt sich alles zu ruhig und zu überlegt an. Wo ist die Lebensfreude, das Lachen von irgendwelchen Teenagern, die nur Blödsinn im Kopf haben, wo wird ein bisschen gegröhlt, ein bisschen geschimpft oder erklärt? Wo ist die Vibration dieser Stadt? Momentan fühle ich sie gerade gar nicht. Und im Büro, dass ich mit 5 Leuten teile...Gottchen ist das ruhig... ich habe immer Angst, wenn ich die Treppe raufkomme und an meinem Arbeitsplatz gehe und ein bisschen ausser Atem bin, dass ich alle rundherum beim Arbeiten störe... Aber genug gemotzt... ich hatte meine Gründe wieder nach Hause zu kommen und ich werde mich schnell wieder an die Schweiz gewöhnen... aber ab und zu grinsen muss ich schon, wenn ich mich so komplett vor den Kopf gestossen fühle, weil wieder mal was sooo schweizerisch ist.
Diese Wochenende hat sich dieses Gefühl des fremd am Platz sein, etwas gelüftet und ich konnte meinen Kopf so richtig schön im Rebberg durchlüften...
Montag, 21. Oktober 2013
Willkommen
Mmmmh, lange wurde gehirnt über ein Thema oder eine Themenrichtung, die so faszinierend ist, dass ich mindestens 100 Posts schreiben kann. Um ehrlich zu sein, mir fiel kein Einziges ein....., dass mich oder Euch so faszinieren würde, dass es für ein Jahr reicht. Und etwas einfach nur knochentrocken theoretisch zu beschreiben, na ja... liegt mir nicht.
Mich beschäftigen momentan kleinere und grössere Projekte, die ich in meiner "Post-PwC" Zeit versuche umzusetzen und die mich momentan begleiten. Das Fotografieren, Projekt 22 und meine neuen Erlebnisse in der Schweiz, stehen nebst meinem neuen Job im Mittelpunkt. Somit hab ich mich entschlossen, Euch einfach vom "König sein" zu erzählen, das ist hoffentlich meistens frisch, fröhlich, persönlich und macht allen Spass... auch wenn der "König" oft naturgemäss lieber mit dem Kopf durch die Wand als durch die Tür...
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